#GedankenZurNacht

Ein weiterer #GedankenZurNacht, welchen ich mit euch teilen und ein wenig erläutern möchte.

Der menschliche Geist ist es, wovor wir uns am meisten fürchten sollten. Aber er ist auch das größte Geschenk.

Ja, wir wissen alle, wie grausam andere Menschen sein können. Menschen fügen sich untereinander Dinge zu, die nur Ihnen einfallen können.
Angefangen bei Mobbing, aufgehört bei Waterboarding.
Sicher kommt so etwas in der Tierwelt manchmal auch vor. Gerade Katzen spielen mit ihrer Beute manchmal einige Zeit, bevor sie diese töten.
Sie haben hier jedoch einen ganz pragmatischen Grund: Sie lernen dadurch besser jagen.

Was lernt der Mensch dadurch, dass er andere mobbt? Bessere, fiese Sprüche zu machen? Ich glaube, das ist keine große Errungenschaft. Insbesondere nicht in Hinsicht auf die Zivilisation.
Dennoch sind all die Möglichkeiten, anderen Menschen Leid zu zufügen aus unserem Geist entsprungen. Zuerst war der Gedanke.
Dennoch hat der Geist auch viele, andere, großartige Dinge erdacht. Zum Beispiel das Internet. Eine Möglichkeit weltweit sekundenschnell Informationen auszutauschen; Mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Wofür hat die Menschheit dies dann verwendet? Zum Verbreiten von Schmäh-Nachrichten, virtuellen Prangern, Propaganda, Lügen und Massenbespitzelung. Also hat der Mensch etwas Großartiges erdacht. Sehr wahrscheinlich in guter Intention und andere Menschen haben dann etwas ganz grausames daraus gemacht.
Man könnte quasi sagen: Die erste Gruppe von Menschen lernt sprechen, die zweite Gruppe beschimpfen.

Es scheint also in der Natur des Menschen zu liegen, schlimme Dinge zu tun. Und ich rede jetzt nicht von Einzelnen, sondern vom Schnitt durch die Masse.

Woher kommt so eine Bösartigkeit?
Gibt es Menschen, die einfach von Natur aus Böse sind?
Ich glaube nicht daran.

Ich denke vielmehr sind Menschen so unterschiedlich, weil sie durch ihr frühes Umfeld geprägt worden sind. Sie wurden zu Lügnern, weil sie früh schon festgestellt haben, das Lügen einen schnellen Erfolg versprechen kann. Sie betrügen, unterschlagen und stehlen, damit sie schnell an etwas heran kommen, was sie nicht besitzen.
Der ehrliche Weg ist der schwierigere, so könnte man meinen.
Ich bin einer anderen Meinung.
Der ehrliche Weg ist der langsamere. Man kommt langsamer zum Erfolg oder Ziel.
Wenn man sich sein neues Auto hart erarbeiten muss, dauert das natürlich wesentlich länger, als wenn man eines klaut. In unserer Welt ist es natürlich utopisch zu denken, wenn ich mir ein Auto klaue, gehört es mir. So etwas funktioniert nur in Spielwelten, wie Grand Theft Auto, oder Filmen. Aber auch dort gibt es Gesetzeshüter, die einen von dem Vorhaben abhalten, bzw. danach fangen wollen.

Ich finde, dass es viel schwieriger ist eine Lüge zu leben, als ehrlich und einfach durch die Welt zu ziehen und ein wenig auf das Ergebnis zu warten. Perfekte Lügen müssen immer aufrechterhalten werden.
Wenn ich meiner Frau heute Abend vorlüge, das ich länger gearbeitet habe, aber in Wirklichkeit mit den Jungs einen trinken gegangen bin, wird sie das vielleicht schon schnell herausgefunden haben, weil ich lalle. Ich muss mich also anstrengen, nicht nach Alkohol zu riechen und nicht betrunken zu wirken.
Wenn ich dem Finanzamt vorlüge, das ich kein Einkommen habe, muss ich vielleicht alle meine Belege fälschen, um einer Überprüfung stand zu halten.
Sage ich jedoch meiner Frau direkt, dass ich trinken gehe und dem Finanzamt was ich verdiene, so brauche ich weniger Energie für die Lüge. Ich kann diese Energie für anderes einsetzen. Zum Beispiel um in der Kneipe über spaßige Gesprächsthemen zu lachen und nicht darüber nach zu denken, wie ich die Lüge aufbaue.

Sicherlich wird meine Frau vielleicht nicht erbaut darüber sein, das ich mit den Jungs einen trinken gehe. Aber ich hoffe doch auch, dass sie honoriert, dass ich sie nicht anlüge.
Außerdem ist es im Nachhinein einfacherer für mich, wenn meine Frau nächste Woche fragt, was ich heute Abend gemacht habe. Ich muss mich wieder daran erinnern, dass ich gesagt habe, dass ich gearbeitet habe. Das muss ich behalten haben. Und ich möchte lieber in meinem Kopf behalten, wie viel Spaß ich hatte; nicht was ich vorgelogen habe.

Weiterhin ist natürlich ein Aspekt, dass wir vielleicht nicht lügen sollten, dass wir uns irgendwann auch selber belügen. Rein aus Gewohnheit, weil wir andere belügen. Und irgendwann müssen wir eine Lüge leben, weil wir uns so in ein Netz verstrickt haben, aus dem wir nur durch Auswanderung wieder herauskommen können.
Ich denke nicht, dass jemand in einer solchen Situation lange glücklich ist.

Von daher bin ich der Meinung, dass es viel einfacher ist ehrlich zu sein. Man braucht keine Energie dafür aufzubringen die Lügengespinste aufrecht zu erhalten, sondern kann in Ruhe sein Leben leben.

Wäre das nicht schön?