#GedankenZurNacht

Ein weiterer #GedankenZurNacht, welchen ich mit euch teilen und ein wenig erläutern möchte.

Die Angst vor dem Fall verhindert den Flug.

Jeder hat schon einmal Angst gehabt zu fallen und sich weh zu tun.
Spätestens wenn wir die ersten zwei, drei Mal hingefallen sind und uns wunde Knie geholt haben, wissen wir das es weh tut. Wir haben eine gesunde Angst das wir wieder fallen und uns weh tut.
Das ist ein gesunder Überlebensinstinkt und auch absolut natürlich. Der Instinkt ist für unser Überleben wichtig.

Aber die Angst kann uns auch behindern etwas zu tun was für uns ebenfalls wichtig ist.
Vielleicht verhindert unsere Angst vor fließendem Gewässer den Sprung über den rettenden Fluss, weil wir uns gerade aus dem brennenden Wald retten müssen.
Angst kann also auch hinderlich am Überleben sein.

Angst kann uns allerdings auch daran hindern zu leben, nicht nur zu überleben.
Wie ich das meine? Es ist relativ einfach.
Wenn wir Angst haben, scheuen wir uns davor Dinge zu tun, die wir tun möchten. Sei es das wir uns scheuen jemanden anzusprechen den wir toll finden, oder auch nur aus dem Haus gehen um die frische Luft zu genesen.
Die sinnbildliche Angst vor dem Fall kann uns in vielen Formen begegnen und wir können sie vielleicht nicht immer als solche erkennen.

Wie schon geschrieben können wir Angst vor allem möglichen haben. Das schließt selbstverständlich Menschen und deren Aktionen und Reaktionen mit ein.
So kann ein Kind sehr schnell Angst vor den Reaktionen der Eltern entwickeln, wenn diese ihn für bestimmte Dinge, die er nicht tun soll bestrafen.
Diese Bestrafung muss nicht immer etwas körperliches sein. Es kann auch sein, dass ein böser Blick dem Kind genügt um gestraft zu sein und es wird darauf konditioniert dieses Verhalten sein zu lassen.

Auch können wir Menschen uns selber Angst einjagen und auf bestimmte Dinge konditionieren. Wir können uns zum Beispiel darauf konditionieren das wir in unserer Gesellschaft bestimmte Dinge nicht tun oder tun müssen.
So können wir uns zum Beispiel darauf konditionieren anderen Menschen immer die Tür aufhalten zu müssen. Tun wir dies nicht, so fühlen wir uns hinterher schlecht, weil wir entgegen der Konditionierung gearbeitet haben und uns unterbewusst selber bestrafen.
Auch kann es sein das wir von vorn herein darauf einstellen das wir jemanden die Tür nicht aufhalten wollen und fühlen uns schon von da ab schlecht, weil dies einfach nicht Teil unseres Verhaltensmusters entspricht, welches wir uns zugelegt haben.
Also werden wir, wenn wir genügend Angst vor der Strafe haben die Türe dennoch aufhalten, obwohl wir das eigentlich nicht möchten.

In diesem Fall ist der Flug die Verweigerung der Türöffnung und die Angst vor dem Fall, die Angst vor der Strafe.

Wir können dies aber auch anders sehen und sagen das wir gerne etwas Freiheit genesen wollen, indem wir Bücher lesen oder etwas anderes tun. Jetzt haben wir aber entweder durch unsere Kindheit gelernt dass wir keine Bücher lesen sollen, weil es viel schicker ist ein Handwerk nachzugehen, oder ähnlichem. Das bedeutet das wir darauf konditioniert wurden das Bücher falsch sind und uns Strafe droht, wenn wir dies tun.
Mit einem gewissen Alter haben wir uns aber so weit entwickelt das wir uns vor der Strafe nicht mehr fürchten müssen, da die Strafenden keine Macht mehr über uns besitzen, da wir uns entweder dagegen wehren können, oder uns deren Überwachung entzogen haben.
Jetzt kommt dann allerdings unsere Konditionierung ins Spiel. Wir wissen dass uns Strafe droht und wir trauen uns nicht ein Buch anzufassen, weil wir die Konsequenzen fürchten.

Wir können also nicht durch die Welt des Buches fliegen, weil wir hier wieder Angst haben in eine Strafe zu fallen.

Wir sperren uns also lieber selber in einen Käfig, der sicher irgendwo an einer Klippe hängt um das Gefühl des Fluges zu haben, ohne selber die Möglichkeit zu haben zu fallen.
Was wir dabei allerdings nicht beachten ist, dass der Käfig an sich uns nur die Illusion eines Fluges geben kann, aber nicht das wirkliche Gefühl des Fluges. Wir sind sozusagen in unserem eigenen Käfig eingesperrt, welcher immer voller von unseren Träumen der Fliegerei wird, bis er schließlich zu schwer wird.
Nun haben wir den wirklichen Fall und die Angst ist berechtigt.

Aber wie können wir einen solchen Fall vorab verhindern? Eine Möglichkeit wäre es unsere Angst vor dem Fall zu überwinden, den Käfig zu öffnen und zu fliegen.