#GedankenZurNacht

Ein weiterer #GedankenZurNacht, welchen ich mit euch teilen und ein wenig erläutern möchte.

Sucht – Eine Option Emotionen zu beherrschen.

Dies ist jetzt kein schöner Reim oder eine einfaches, prägnantes Wort.
Trotzdem ist es eine mir wichtige Information.

Die Gesellschaft ist darauf trainiert möglichst emotionslos ihren Pflichten nach zu gehen.
Ein jeder Bürofachangestellter soll möglichst ohne zu Murren oder zu Knurren, seine Pflichten erfüllen. Auch wenn der Chef sagt, dass er heute (wie gestern und vorgestern) mal wieder länger bleiben soll, oder den überfüllten Schreibtisch vom Kollegen mit abarbeiten soll.
Hier heißt es „Augen zu und durch“, oder „Zähne zusammenbeißen.“ Ein Versagen in Form von Fehlleistung, oder gar Wutausbrüchen gibt es nicht. Jeder schluckt, was die übergeordnete Stelle weiter reicht. Niemand hat zu verzagen, wenn er in das geöffnete Maul des Krokodils springen soll.
Auch in der öffentlichen Gesellschaft wird von Menschen erwartet, dass sie stets freundlich, zufrieden und niemals verärgert oder traurig gucken. Hier soll man immer Zuversicht, Freude und Freundlichkeit ausstrahlen. Selbst wenn es einen im Inneren zerreißt und man eigentlich jedem Menschen aus dem Weg gehen will. Oder schlimmeres.
Ein Mensch hat freundlich zu sein und noch jeden Patzer sich gegenüber stillschweigend hinzunehmen.

Das erzeugt natürlich in jedem Frust, Wut und Trauer. Aber die wird natürlich nicht raus gelassen, da man so etwas nicht tut.

Wie will man nun diese Emotionen bewältigen? Einige machen Sport, einige gehen einen trinken, andere lenken sich durch andere Dinge ab.
Alles natürlich legitime Möglichkeiten sich von Frust, Trauer und Wut zu befreien. Allerdings muss man hier natürlich immer auf das Maß achten, wie weit man etwas tut.
Wenn man jeden Abend „sich die Kante gibt“, oder bis zur totalen Erschöpfung Sport treibt, so ist hier wohl eine Unausgewogenheit vorhanden, die mit dieser Tätigkeit kompensiert werden muss.

Diese Unausgewogenheit ist das Gleichgewicht zwischen den eigenen Emotionen und der Emotionen, die man glaubt haben zu dürfen. Diese sind nicht im Einklang miteinander. Entsprechend gibt es hier Probleme, welche sich in Kompensationstätigkeiten niederschlagen. Erst entsteht eine Gewohnheit, die einen besser zu fühlen zu scheint. Man ist weniger frustriert, wütend oder traurig. Man ist besser abgelenkt und man fühlt sich belohnt, dass man es durch die schlimme Zeit durch geschafft hat.
Später wird es dann mehr und mehr und man kann von der Gewohnheit nicht mehr zurück. Eine Sucht entsteht.

Auf diese Art und Weise schließt sich der Kreis und die Sucht kontrolliert die Emotionen. Sobald wieder die schlechten Emotionen aufkommen, wird zur Sucht gegriffen, anstelle sich damit auseinander zu setzen und diese zu lösen. Auch wird die Gewohnheit, bzw. Sucht später noch weiter verfolgt, auch wenn das eigentliche Problem sich gelöst hat, oder die ungewünschten Emotionen nicht mehr vorhanden sind.

Wie oben allerdings schon beschrieben steht: Sucht ist lediglich eine Option um seine Emotionen zu beherrschen.