Auf meinen Wunsch hin, haben wir uns heute als erstes den Queen Marys Rosegarden in London angeschaut, welcher in Mitten des Regent Park liegt.
Hier fiel mir zuerst auf, dass die meisten Menschen sich viel langsamer, bequemer und bedächtiger bewegen, als es auf den Straßen außerhalb des Parks der Fall ist. Auch schien innerhalb des Parks eine Stimmung der Freiheit und des Friedens zu schweben.
Später habe ich rausgefunden, das diese Stimmung wohl in jedem Park in London (die ich besucht habe) vorherrscht. Es kommt also wohl der Alltagsstress nur bis zum Park-Eingang.
Die Eingänge sind teilweise mit Toren und Gittern verschließbar, da diese in der Nacht meist geschlossen werden. Vielleicht macht dies auch etwas von der Stimmung aus.
Ebenfalls schenken die Menschen Ampeln wenig Beachtung, außer es ist tatsächlich viel Verkehr, welcher sie daran behindert die Straße zu überqueren.
Old Spitalfields Market
Anschließend sind wir mittels Buslinie zum Old Spitalfields Market gefahren. Abgesehen von der Fahrt zum Hotel, war dies unsere erste Bustour innerhalb der Stadt.
Auch der Old Spitalfiels Market ist ein sehr hübscher Platz um durch die Stände zu schauen und zu shoppen. Hier bietet sich, ähnlich wie beim Covent Garden Market, ein Bild aus festen Läden und fahrenden Händlern.
An verschiedenen Tagen gibt es verschiedene Mottos, so dass die Händler immer durchwechseln und man an jedem Tag etwas geboten bekommt. Heute sind die lokalen und teilweise unbekannten Designer an der Reihe, so dass diese ihre Ware feilbieten können.
Für mich war jetzt nicht so sehr viel dabei, jedoch allerlei zu sehen. Beispielsweise konnte ich von einer Poncho-Designern erfahren dass sie von jedem Teil nur zwei Stück macht, bevor sie sich einem neuen Stil, Muster oder dergleichen zuwendet. Das bedeutet, dass maximal 2 Leute einen ähnlichen Poncho anhaben können.
Was ich auch erfahren habe ist, dass wir den Antiquitäten und Büchermarkt vom Samstag verpasst haben. Auch werden wir diesen am nächsten Samstag nicht mehr anschauen können, da unser Flieger sehr früh geht.
Dennoch habe ich es geschafft eine Ausgabe der Canterbury Tales and Faerie Queenies (Chaucer and Spencer) zu ergattern, welche aus dem Jahr 18ten Jahrhundert stammen. Das Buch selber macht einen sehr alten Eindruck, da der Einband schon ein wenig abgenutzt ist, als auch die Seiten viele Stockflecke aufweisen.
Wir haben uns heute entschieden unser Mittagessen auf dem Markt einzunehmen und haben hierzu eine Restaurant-Kette besucht, welche asiatisches Essen bereitstellt. So konnten wir den Markt ein wenig von oben zusehen und wurden auch Zeugen des Tests der Alarmsirene. Diese forderte dazu auf, das Gebäude zu evakuieren und gab erst Testentwarnung, nachdem ungefähr die Hälfte der Besucher gegangen war. Wir selber hatten schon bestellt, so blieben wir erst einmal sitzen und beobachteten das Personal. Nachdem diese sich fast nichts anmerken liesen, blieben wir auch erst einmal sitzen.
Katherines Basin
Wieder auf unseren Weg durch die Stadt sind wir an einem sehr hübschen, kleinen Plätzchen namens Katherines Basin vorbei gekommen. Hier haben wir ein wenig Pause gemacht und einem Reiher in der Mitte des Basins zugeguckt.
Der Name des Basins kommt vom ursprünglichen Hospitz St. Katherine’s by the Tower, welches im 12. Jahrhundert gebaut worden ist. Dieses wurde jedoch während eines City-Rebuild-Projekts in den 1820er Jahren abgerissen, so das nur noch der Name dort geblieben ist.
Da unser Weg nicht über die Tower Bridge ging, bin ich auch nicht in die H.M.S Belfast gelangt, welche als Teil des Imperial War Museums dort vor Anker liegt.
Wir sind dann die Holborn High weiter gelaufen um zum Smithfield Market zu kommen, welcher allerdings wegen Abriss geschlossen hatte. Durch ein paar Spalten in der Abdeckung konnte man auch sehr einfach hinein schauen und feststellen, dass dort nichts mehr interessantes zu finden sein würde. Ausgenommen natürlich, man interessiert sich für Beton und Stahlkonstrukten, die aus Betonstücken ragen.
Zurück ging es dann wieder in Richtung des British Museum um ein paar weitere Souvenirs und Postkarten für Freunde in der Heimat zu ergattern. Nach diesem Shopping-Erlebnis haben wir uns unseren Unterkünften zugewandt, so dass ich die Zeit hatte auf dem Weg in mein Hotel einen Kamps-Bäcker zu finden, welcher der erste deutsche Ketten-Bäcker ist, den ich in der Stadt entdeckt hatte.
Morgen soll das Wetter in London schlechter werden, daher haben wir uns entschieden ins Natural History Museum zu gehen und dort dem schlechten Wetter quasi unter ausgestorbenen Lebewesen zu trotzen.